Das neue SONY FE 70-200mm F4 G OSS II im Praxistest: Kompaktes vielseitiges Zoom mit Makrofunktion
Sony bringt mit dem FE 70-200mm f/4 Macro G OSS II bereits die dritte überarbeitete II-Version im Lineup auf den Markt. Wie das FE 70-200mm F2,8 GM II und das FE 24-70mm F2,8 GM II wurde auch das 70-200 F4 II von Grund auf verbessert.
Die technischen Daten lassen auf ein großartiges Objektiv schließen, das flexibel einsetzbar und zugleich extrem kompakt und leicht ist. Wir freuen uns vor allem über die neuen 1:2-Makroeigenschaften, die über den gesamten Zoombereich reichen (mit 2x Telekonverter sogar lebensgroße 1:1), und das Objektiv damit deutlich von der Konkurrenz abhebt.
Das Objektiv ist seit kurzem verfügbar und wir haben es gleich einem eingehenden Test unterzogen. Viel Spaß beim Lesen!
Das neue
SONY FE 70-200mm F4 Macro G OSS II
im Praxistest
Die nächste Neuauflage
9 Jahre sind vergangen seit Sony das 70-200mm F4 G OSS auf den Markt gebracht hat. Die Kameras haben sich in der Zwischenzeit enorm weiterentwickelt und Sony reagiert nun mit der dritten Neuauflage im Lineup (nach dem 70-200mm F2,8 GM OSS II und dem 24-70mm F2,8 GM II). Die Konstrukteur:innen bei Sony haben ein Objektiv gebaut, das folgende Erwartungen erfüllt:
- Noch bessere Bildqualität
- Kürzere Naheinstellgrenze
- Schnellerer Autofokus
- Bessere Benutzerfreundlichkeit für die Video-Anwendung
- Kompaktere und leichtere Bauweise
- Kompatibilität mit Telekonvertern
Damit wurde es in allen Disziplinen verbesssert und überzeugt, wie auch die anderen zwei II-Versionen, schon beim Herausnehmen aus der Verpackung: Die Optik ist deutlich kompakter und leichter als die erste Version. Die Bildqualität, das Bokéh und der neue Makrobereich wollen natürlich getestet werden, daher habe ich die Linse gleich auf meine Sony Alpha 7R V geschraubt und es für einen Real-Life-Test mit in den sommerlichen Garten genommen.
Bokéh – Der unscharfe Hintergrund und die F4 Ressentiments
Dass der:die anspruchsvolle Fotograf:in möglichst lichtstarke Objektive bevorzugt und daher oft mehrere Festbrennweiten im Rucksack hat, ist bekannt. Entscheidet er oder sie sich für ein Zoomobjektiv, kommen oft nur 2,8er-Zooms in Frage. Nun stellt sich die Frage: Ist das klug oder könnte man hin und wieder einen Kompromiss bei der maximalen Lichtstärke eingehen und sich dafür leichtere und auch günstigere Objektive zulegen?
Die Wahl der Objektive hängt natürlich stark vom Einsatzzweck ab – ich möchte diesen Ressentiments trotzdem mit ein paar Beispielbildern begegnen, da man auch mit F4 (vor allem mit höheren Brennweiten) wunderschöne Unschärfebereiche (Bokéh) erzeugen kann. Alle Bilder sind mit dem neuen Objektiv bei Blende F4 aufgenommen. Bei der Gelegenheit kannst du dich gleich von der hervorragenden Bildqualität überzeugen.
Grenzenloses kreatives Potenzial mit Makroeigenschaften
Das Objektiv verfügt neben den normalen Eigenschaften eines 70-200er – wie schon mehrfach erwähnt – über hervorragende Eigenschaften im Nahbereich. Der maximale Vergrößerungsfaktor von 1:2 kann aufgrund des innovativen Designs der Linse über den gesamten Zoombereich realisiert werden. Auf den Beispielfotos ist gut zu erkennen, dass das Objekt sowohl bei 70mm als auch bei 200mm gleich groß abgebildet wird.
Mit einem 2-fach-Telekonverter kann der Abbildungsmaßstab zusätzlich auf lebensgroße 1:1 bei jeder Brennweite vergrößert werden. Beim 1,4-fach-Telekonverter ist max. 0,7-faches Makro in allen Brennweiten möglich. Der Arbeitsabstand (Naheinstellgrenze) ändert sich mit Telekonverter nicht.
Die Zielgruppe ist viel unterwegs
Der Einsatzbereich des Objektivs wird dadurch drastisch erweitert und das kreative Potenzial der Optik hat es in sich. Durch die neuen Kernkompetenzen wird das Objektiv sicher ein neuer Liebling vieler Sony-Fotograf:innen werden, welche viel unterwegs sind und mit einem Objektiv sowohl den Tele- als auch den Makrobereich abdecken wollen. Ich persönlich hätte diese Funktionen im letzten Kroatien-Urlaub vor zwei Wochen gut gebrauchen können. In Kombination mit dem ebenfalls erst kürzlich erschienenen Sony FE 20-70mm F4 G kann man das perfekte, kompakte Travel-Set schnüren, ohne Abstriche bei der Bildqualität zu machen.
GO MACRO mit Telekonverter Kombi-Aktion von Sony
Spare bis 29. Februar 2024 200,- EUR beim gleichzeitigen Kauf eines Sony Telekonverters.
Weitere wichtige Eigenschaften im Detail erklärt
Kompakt, mobil und bedienfreundlich
Das Objektiv ist mit 82,2 mm Durchmesser und 149,0 mm Länge sehr kompakt für ein Objektiv dieser Art. Es ist damit ca. 15% kleiner als der Vorgänger. Auch das Gewicht wurde verringert – es wiegt nur 794 Gramm. Die Bedienelemente wurden ebenfalls verbessert: Das Objektiv verfügt nun neben einem AF/MF Switch auch über einen DMF Ein/Aus-Schalter (Direkt Manual Focus zum manuellen nachjustieren des Autofokus). Außerdem wurde ein Fokusbereich-Limiter hinzugefügt um den Autofokus in bestimmten Situationen einzugrenzen und die Performance weiter zu erhöhen. Auch der OSS (Optical Steady Shot) und dessen Modi können über eigene Schalter eingestellt werden.
Schneller Autofokus
Vier der schubstarken XD-Linearmotoren von Sony arbeiten mit präzisen Floating-Fokusgruppen für eine extrem schnelle, genaue Fokussierung zusammen. Die AF-Geschwindigkeit wird im Vergleich zum Vorgängermodell erheblich verbessert und bietet etwa 20 % höhere Autofokusgeschwindigkeit im gesamten Zoombereich für Fotoaufnahmen. Das Geschwindigkeitspotenzial der Hochleistungsgehäuse der α Serie wird voll ausgenutzt. Das Fokus-Tracking läuft auch beim Zoomen weiter, sodass kein wichtiger Moment verloren geht.
Optimierte Videoleistung
Der Manuelle Fokus wurde mit linearer Reaktion ausgestattet. Was heißt das? Wenn beim linearen Fokus der Drehwinkel des Fokusrings gleich ist, bleibt das Ausmaß der Fokuspunktbewegung unabhängig von der Drehgeschwindigkeit des Fokusrings gleich. Somit können Fokus-Bewegungen (Focus pulls) im Video leicht wiederholt werden. Das Focus-Breathing ist von Haus aus gut kontrolliert, kann aber zusätzlich mit der Breathing Compensation in kompatiblen Gehäusen der Alpha-Serie komplett kompensiert werden. Der integrierte optische Bildstabilisator sorgt zusammen mit der Stabilisierung im Gehäuse in kompatiblen Kameras der α Serie für verwacklungsfreie handgeführte Aufnahmen.
Beispielbildergallerie
Alle Bilder wurden mit der Sony Alpha 7R V und dem neuen Sony-Objektiv aufgenommen.
Comments (0)