Hands-On-Bericht zur neuen Fujifilm Mittelformat
Fujifilm eXperience in Barcelona: GFX100 II + GF 55mm f/1.7
Wie sich die neue GFX 100 II in der Hand anfühlt und wie sie sich in der Praxis verhält, behandeln wir im heutigen Beitrag. Außerdem gehen wir auf eine Vielzahl von konkreten Features ein und sehen uns an, was sich gegenüber der Vorgängerin verändert hat.
Das war die Fujifilm Experience 2023 in Barcelona
Um das neue Flaggschiff von Fujifilm vorzustellen sowie die drei neuen Objektive in der Praxis zu testen, gab es Ende September ein exklusives Event in Barcelona. Natürlich sind wir der Einladung gefolgt und können aufrichtig sagen: Wir sind begeistert!
Wir hatten die Gelegenheit das neue GF 55mm f/1.7 auf der neuen Kamera im Video zu testen und die beiden Tilt Shift Objektive an gezielten Motiven auszuprobieren.
Wie gut ist der Autofokus der GFX 100 II Mittelformat?
Auch wenn es sich um eine Mittelformatkamera mit einem gigantischen 43,8cm x 32,9c-großem Sensor handelt, ist die allgemeine Geschwindigkeit der Kamera mit der von aktuellen Vollformat Kameras vergleichbar. Das mag auf den ersten Blick keine große Sache sein, aber durch den 1.7 fach größeren Sensor ist die Herausforderung für Prozessor und das gesamte System deutlich höher. Mit diesen Voraussetzungen eine vergleichbare Performance abliefern zu können, ist eine große Sache.
Fujifilm hat beim Autofokus der neuen GFX 100 II nicht nur auf dem Papier deutlich nachgebessert und die Vorgängerin dadurch massiv weiterentwickelt: Durch den neuen X-Prozessor 5, der auch in der X-H2 verbaut ist, hat die neue GFX Mittelformatkamera eine erweiterte Motiverkennung. Somit können neben der Augenerkennung von Menschen auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Flugzeug und Züge verfolgt werden. Diesen Modus zur Erkennung verschiedener Objekte kann in Kombination mit unterschiedlichen Autofokus- Messfeldern verwendet werden. Was auf dem Datenblatt steht ist da weniger entscheidend als die tatsächliche Verwendbarkeit dieser Modi. Hier können wir aus Überzeugung sagen, dass sich diese Modi sehr gut in der Praxis einsetzen lassen. Die Augenerkennung funktioniert ausgezeichnet und selbst bei extrem offenblendigen Objektiven kann die Schärfe gezielt auf das Auge gesetzt werden und bei bewegten Motiven bleibt der Fokus, wo er sein soll.
Model: Felicitas Morolla / Klicken für 100% Ansicht
Portrait Fotografie mit der GFX 100 II + GF 55mm f/1.7
Auch, wenn ich persönlich kein Portraitfotograf bin und das Tracking mit Motiverkennung bei der GFX Kamera nur selten verwende, war es für mich ein faszinierendes Erlebnis. Wie bereits erwähnt, steigt die technologische Herausforderung mit der Größe des Sensors und der Größe der zu verarbeitenden Daten. Neben dem größeren Sensor sind auch die Linsenelemente dementsprechend größer und schwerer, was zusätzliche Herausforderungen zur Folge hat. Diese großen Hürden konnten mit dem neuen Flaggschiff hervorragend in Angriff genommen werden und somit die Praxistauglichkeit in allen Bereichen weiter verbessert werden. Mit den 8 Bildern pro Sekunde kannst du jetzt außerdem auch Serienbilder in höchster Auflösung aufnehmen.
Haptik und Funktionsknöpfe der GFX 100 II
Ähnlich wie die Vorgängerin hat auch die Neuauflage Funktionsknöpfe auf der Vorderseite und neben dem Auslöseknopf. Das Schulterdisplay wurde zusätzlich deutlich vergrößert und somit macht es nun durchaus Sinn, sich Details wie z.B. das Histogramm auf diesem Display anzeigen zu lassen. Was beim Design sofort auffällt ist, dass der kleine Record Button weggelassen wurde und dieser zu einem Funktionsknopf geändert wurde. Damit ist auch sichtbar, dass die Videoseite stärker betont wird, denn für die Aufnahme von Videos wird, sowie bisher, der Schalter umgelegt und mit dem Auslöser die Videoaufnahme gestartet.
Nimmt man die Kamera in die Hand, so fühlt man sich sofort wohl und das Material hat ein angenehmes Äußeres. Durch die strukturierte Oberfläche gewinnt man das Gefühl, die Kamera besonders gut festhalten zu können. Das Display lässt sich ebenso wie auch bisher in alle Richtungen kippen, wobei der Kippwinkel noch etwas erweitert wurde.